Wörtermord
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Geist und Psyche


Schon vor vielen Jahren bemerkte ich, dass die Begriffe
Geist und Psyche
nicht immer eindeutig voneinander differenziert werden.

Sie werden (nicht nur) in der Alltagssprache miteinander gleichgesetzt
oder vertauscht.
Wir sprechen darüber, dass wir uns "geistig" mit etwas beschäftigen,
andererseits sagen wir, wir leiden "psychisch".

Verwirrung stiftet auch die Tatsache, dass eine "Psychische Erkrankung"
früher als "Geistesgestörtheit" bezeichnet wurde.

Ohne weiter im Irrgarten der von Wörtermord betroffenen Begrifflichkeiten
zu suchen, möchte ich mit diesem Text Klarheit schaffen.

Geist und Psyche sind in meiner Denkweise als immateriell zu bezeichnen,
das bedeutet in erster Linie: nicht sichtbar.
Wohingegen das Wesen und die Rolle als materiell zu bezeichnen sind,
da sie in Erscheinung treten.
Das Wesen hat einen Geist.
Mit in Erscheinung treten der Rolle, bildet sich die Psyche aus.

Das heißt, der Geist ist die immaterielle Entsprechung des Wesens.
Die Psyche ist die immaterielle Entsprechung der Rolle.

Es gibt noch viele Fragen zu klären.
Eines ist mir aber noch sehr wichtig.

Die Bezeichnung "Geistige Behinderung" empfinde ich schon immer als schwierig
und diffamierend.
In meiner Definition kann ein Geist niemals erkranken. Wenn ein Geist behindert wird, dann durch
das Auftauchen der Psyche.
Der Begriff der Behinderung kann nicht als Wesensmerkmal aufgeführt werden.
Hierzu möchte ich dringend auf meine Thesis "Behinderung als gesellschaftliches Konstrukt"
verweisen.

L.W 07/19